URBACT III - Wiederbelebung Spinnereimaschinenbau
Ausgangssituation

Der Gewerbestandort Altchemnitz ist im Stadtentwicklungskonzept Chemnitz 2020 (SEKo) verankert. Bezogen auf die Bereitstellung neuer Gewerbeflächen wurde 2014 der traditionelle Pilotstandort Altchemnitz in einer räumlichen Studie untersucht. Im Fachteil Brachen zum SEKo sind als Kernziele die Revitalisierung als Gewerbe- und Dienstleistungsstandort und die Eigentümeraktivierung benannt. Der rund 80 Hektar große Teilbereich wurde in das EFRE Fördergebiet aufgenommen. Um dem wachsenden Bedarf an Gewerbeflächen bei gleichzeitiger Erhaltung von Kulturdenkmälern gerecht zu werden, wählte die Stadtverwaltung als Pilotprojekt zur Revitalisierung den Spinnereimaschinenbau an der Altchemnitzer Straße aus. Der ehemalige Fabrikkomplex ist ein wichtiges Beispiel der Chemnitzer Industriegeschichte und prägt das Stadtbild. Die Reaktivierung dieses Bestandsobjekts wird die Identität des traditionellen Altgewerbestandortes stärken. Die Altchemnitzer Bauten der Industriekultur und das architektonische Erbe sind wichtige Elemente des Profils von Chemnitz als moderne Industriestadt. Nachhaltigkeit und die Erhaltung von Ressourcen nehmen im Rahmen der Stadtentwicklung und des Städtebaus eine hohe Priorität ein. Anstatt Neuansiedlungen auf der „grünen Wiese“ zu fördern, müssen wir den Fokus wieder auf das Stadtzentrum legen und dorthin zurückkehren. Vor diesem Hintergrund hatte die Stadt ein Konzept zur Neugestaltung des Zielgebiets erstellt und einen Gebietsmanager eingesetzt.
Standort:
Die Lage zeichnet sich durch ihre Nähe zum Zentrum und Stadtpark aus. Der Hauptcampus der Technischen Universität Chemnitz befindet sich unweit des Zielobjektes, ist jedoch durch Bahnanlagen davon getrennt.
Adresse:
Altchemnitzer Straße 27
09120 Chemnitz
Fläche:
Grundstück (privat): 4,7 ha, Geschossfläche aller Gebäude: ca. 36.000 m²
Zustand:
Der große ehemalige Fabrikkomplex besteht aus elf 1-6 geschossigen Gebäuden vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1960er Jahre. Der stadtbildprägende T-förmige Hauptbau an der Altchemnitzer Straße ist denkmalgeschützt. Seit der Schließung Mitte der 1990er Jahre befand sich das Gelände in einer ungeordneten städtebaulichen Entwicklung, Investitionen fanden kaum statt, nur unbedingt notwendige Reparaturen wurden durchgeführt. Die Gebäude sind teilweise in einem schlechten Zustand und der Leerstand beträgt ca. 60 %.