Kommunale Bürgerumfrage Chemnitz 2019
Bereits zum zweiten Mal führte die Stadt Chemnitz 2019 eine kommunale Bürgerumfrage durch. Ziel dieser Erhebung soll es sein, die sozialen und wirtschaftlichen Lebensumstände der Chemnitzerinnen und Chemnitzer näher kennenzulernen, aber auch ihre Meinungen und Wünsche zu erfragen. Was hat sich seit dem letzten Jahr verändert?
Der Abschlussbericht mit den Ergebnissen der zweiten Bürgerumfrage in der Stadt Chemnitz liegt nunmehr vor. Nachdem im Schnellbericht, der im März erschienen ist, die ersten Befragungsergebnisse veröffentlicht wurden, finden sich im nun vorliegenden Abschlussbericht vertiefte Analysen und Betrachtungen. Für die Umfrage wurden 6.000 zufällig aus dem Einwohnermelderegister ausgewählte Bürger im Alter zwischen 18 und 85 Jahren angeschrieben und gebeten, den beigefügten Fragebogen auszufüllen. Beteiligt haben sich zwischen im Zeitraum September bis November insgesamt 2.374 Personen.
Die Umfrage gliedert sich in die Themenbereiche „Lebenszufriedenheit und Zukunftserwartungen“, „Lebensbedingungen und Infrastruktur in der Stadt“, „Bildungs-, Berufs- und Einkommenssituation“, „Barrierefreiheit“, „Wohnen“, „Schulen und Kindertageseinrichtungen“, „Mobilität“, „Sicherheit und Ordnung“ sowie „Bürgerbeteiligung und Medien“.
Abschlussbericht

Foto: Stadt Chemnitz, Amt für Informationsverarbeitung
Der Abschlussbericht zur Auswertung der Bürgerumfrage 2019 kann nun heruntergeladen werden. Der bisher hier eingestellte Bericht war ein Schnellbericht, weitere Analyseergebnisse wurden im Abschlussbericht eingebracht.
Ausgewählte Erkenntnisse der Umfrage
Vier von fünf Chemnitzerinnen und Chemnitzern sind mit dem eigenen Leben (sehr) zufrieden.
Darüber hinaus blickt die Mehrheit positiv in die persönliche Zukunft (62 Prozent). Die wirtschaftliche Situation der Stadt im Allgemeinen wird nur von wenigen als sehr schlecht angesehen (12 Prozent).
Jeder Zweite betrachtet die ärztliche Versorgung als eines der größten Probleme in Chemnitz. Besonders häufig wird diese in den südlichen Stadtteilen als Problem wahrgenommen.
Während eine hohe Zufriedenheit mit dem Angebot an Grünanlagen bzw. Parks und mit dem Angebot an Wohnraum zu verzeichnen ist, wird besonders die Verfügbarkeit von Jugendfreizeiteinrichtungen bemängelt.
Mit Ausnahme der Fußwege wird der Zustand der Verkehrsinfrastruktur deutlich bemängelt. Die Sauberkeit wird vorrangig im Stadtteil Sonnenberg kritisiert.
Das durchschnittliche persönliche Nettoeinkommen in Chemnitz beträgt 1.356,00 EUR. Das durchschnittliche Haushalts-Nettoeinkommen beläuft sich auf 2.625,00 EUR. Mit 1.773,00 EUR liegt das Nettoäquivalenzeinkommen nah am deutschen Mittelwert.
Jeder fünfte Chemnitzer fühlt sich selbst durch Langzeiterkrankungen, Behinderungen oder Gebrechen in seiner Aktivität wesentlich eingeschränkt. Als größte Probleme bezüglich der Barrierefreiheit werden die Nutzbarkeit des öffentlichen Personennahverkehrs und die Barrierefreiheit der Gehwege gesehen.
Mit 69 Prozent der berücksichtigten Bevölkerung stellt die Mietwohnung die häufigste Art des Wohnens dar. In den stadtrandnahen Gebieten steigt der Anteil an Wohneigentum teilweise auf über 50 Prozent. Vier von zehn Mietern haben in den letzten fünf Jahren eine Mieterhöhung verzeichnet.
Die Zufriedenheit mit der baulichen Situation der Schulen und Einrichtungen zur Kinderbetreuung ist im Vergleich zur Vorjahr gestiegen. Mit 79 Prozent werden Gymnasien am häufigsten als zufriedenstellend bewertet.
Trotz des bemängelten Zustandes der Verkehrsinfrastruktur favorisieren die meisten Einwohner einen PKW mit Verbrennungsmotor für den Großteil ihrer Wege. Dennoch nutzen mehr als die Hälfte der Bevölkerung andere Verkehrsmittel oder gehen zu Fuß für Wege in die Innenstadt.
Während sich die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger am Tag sicher in ihrem Wohnviertel fühlen (89 Prozent), sinkt der Anteil nachts auf 67 Prozent. Das Sicherheitsempfinden im Stadtteil Sonnenberg ist dabei deutlich unterdurchschnittlich.
Zwei von drei Chemnitzerinnen und Chemnitzern möchten, dass Bürgerbeteiligungsangebote mehr bekannt gemacht werden. Durchschnittlich informieren sich die Einwohner durch drei bis vier verschiedene Medien über ihre Stadt.
Weitere Bürgerumfragen
Bürgerumfrage 2018
2018 wurde erstmals eine Kommunale Bürgerumfrage durchgeführt. Die Ergebnisse liegen seit August 2018 vor.
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