Jahresrückblick 2023: Oktober bis Dezember
Klavier der Familie Margulies kehrte zurück

Foto: Kristin Schmidt
Dieses Klavier begleitete den 15-jährigen Salomo Margulies und seine jüdische Familie bei ihrer Flucht vor den Nazis nach Palästina. Nun kehrte es am 3. Oktober als Teil der Ausstellung "Aus Chemnitz. Ein Klavier" nach 84 Jahren in die Stadt zurück.
Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis eröffnet

Foto: Georg Dostmann
Am 20. Oktober wurde der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis eröffnet. Im historischen Gebäude ist ein Lernort mit Dauerausstellung zur zweifachen Diktaturgeschichte des einstigen politischen Haftorts entstanden.
Abschied von Ehrenbürgerin Jutta Müller und Egmont Elschner
Die Chemnitzer Ehrenbürgerin Jutta Müller verstarb am 2. November im Alter von 94 Jahren. Oberbürgermeister Sven Schulze sagte: "Sie war eine Institution im Chemnitzer Sport, den sie über viele Jahrzehnte geprägt hat wie wenige andere. Als erfolgreichste Eiskunstlauftrainerin der Welt war sie eine hervorragende und vor allem authentische Botschafterin unserer Stadt."
Einen Monat zuvor, am 7. Oktober, verstarb Egmont Elschner. Er setzte sich in verschiedenen Funktionen und Zusammenhängen für Kultur und Gesellschaft ein. In Chemnitz wirkte er als Vorsitzender des Trägervereins der Tage der Jüdischen Kultur, Juryvorsitzender des Friedenspreises und Vorsitzender des Freundeskreises der Kulturhauptstadt Europas 2025.
Viadukt in Rabenstein feierlich eröffnet
Am 14. Oktober war es endlich soweit: Das denkmalgeschützte Eisenbahnviadukt in Oberrabenstein wurde nach einer umfassenden Sanierung wieder für alle zugänglich gemacht. Baubürgermeister Michael Stötzer übergab das Bauwerk gemeinsam mit Vertreterinnen
und Vertretern der Stadt Chemnitz, des Landes Sachsen und den Baufirmen an die Chemnitzerinnen und Chemnitzer. Im Anschluss an die offizielle Übergabe fand ein Brückenfest statt. Das Bauwerk ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein bedeutendes
technisches Denkmal, daher wurde das Viadukt bei der Sanierung in seiner ursprünglichen Substanz erhalten. Nun ist die Brücke wieder begehbar und kann auch von Radfahrerinnen und Radfahrern überquert werden.
Neue Generaldirektorin der Kunstsammlungen gewählt
Die Kunstsammlungen Chemnitz bekommen eine neue Generaldirektorin: Der Stadtrat hat am 25. Oktober Dr. Florence Thurmes als Leitung berufen. Die 42-Jährige wird voraussichtlich Anfang 2024 ihre Tätigkeit beginnen und hat eine vielfältige, langjährige Berufserfahrung
in der Leitung von Sammlungen, im Kuratieren von Ausstellungen und in der Gestaltung von Teilhabeformaten. Sie ist im Freistaat Sachsen gut vernetzt und kennt die Region und ihre Kulturlandschaft. Dr. Thurmes freut sich auf die neue Aufgabe: "Besonders wichtig ist es mir, die Menschen in Chemnitz und Umgebung einzubinden, Kindern und Jugendlichen ein noch besseres Programm anzubieten und uns mit der Region mit ihren reichhaltigen kulturellen Angeboten stärker zu vernetzen."
Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht
Auch in Chemnitz brannte am 9. November 1938 die Synagoge. An die Opfer dieses Pogroms und die während der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft ermordeten sechs Millionen jüdischen Menschen wurde am 9. November mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen
gedacht. Oberbürgermeister Sven Schulze und Dr. Ruth Röcher, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, legten gemeinsam an der Stele am Stephanplatz einen Kranz nieder. Der Platz ist der ehemalige Standort der Synagoge. Im Anschluss wurde vor Ort eine neue Informationsstele über die Geschichte der früheren Synagoge und deren Zerstörung eingeweiht. Die Stele enthält Fotos und Texte, die dazu beitragen, die Erinnerung an diese Ereignisse wachzuhalten.
40-jähriges Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Chemnitz und Manchester gefeiert

Foto: Franziska Fiedler
Bürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky und Oberbürgermeisterin Yasmine Dar aus Manchester pflanzten Anfang November anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Chemnitz und Manchester eine Esskastanie im Moritzpark.
Zur Großen Bergparade musizierten zahlreiche Musikkorps

Foto: Andreas Seidel
Zur Großen Bergparade am 1. Dezember sind Musikkorps aus allen Winkeln des Erzgebirges angereist. Knapp 1.000 Teilnehmende musizierten auf dem Theaterplatz und auf der Runde durch die Innenstadt.